Unser erster Berührungspunkt mit den UAE bildet das Emirat Sharjah. Nachdem wir es geschafft haben unser Auto aus dem Hafen auszulösen, kann es endlich losgehen.
Herzlich willkommen auf der arabischen Halbinsel.
Sharjah ist wohl wesentlich weniger bekannt als seine großen Nachbarn Dubai oder Abu Dhabi, mit einer ordentlichen Skyline versucht man jedoch auch hier zu punkten. Natürlich findet sich auch hier schon was die UAE ausmacht. Dass sind, neben einer arabisch geprägten Kultur, vor allem: Megamalls, Luxushotels, Klimaanlagen und unzählige Gastarbeiter.
Ausgestorben und surreal wirken die Promenaden, bei denen der Rasen zum Golfen einlädt. Die Temperaturen lassen es kaum zu, dass man sich im Freien wohlfühlen kann. Nur die unzähligen Gastarbeiter*innen befinden sich zur Mittagszeit ausserhalb klimatisierter Räume. Sie stellen sicher, dass sich die Emiratis und deren Gäste wohlfühlen und halten alles in Schuss. Knappe achtzig Prozent, machen sie von den hier Lebenden aus und das merkt man in allen Facetten des Alltagsbildes. Trotzdem sind ihre Beschäftigungsverhältnisse zumeist mehr als prekär.
Hier wird noch fleißig gearbeitet. Sharjah möchte, ähnlich anderer Emirate auch, eine Unesco Welterbestätte sein Eigen nennen. Uns war letztlich nicht klar, ob die historische Altstadt gerade gebaut wird, oder schon vorhanden war.
Schon etwas ansehnlicher zeigt sich da, einige Schritte weiter, der fertiggestellte Teil des Heritage Villages. Die Unesco Schilder hängen auch schon. Mit Geld kann jeder Traum realisiert werden.
Ebenfalls in der rekonstruierten Altstadt gelegen ist das Bait Naboodah, das Haus eines wohlhabenden Perlenhändlers, welcher sich diese Residenz vor knapp zweihundert Jahren bauen ließ. Durch das ansehnliche Museum, vergaßen wir leicht die heißen Temperaturen.
Dass Sharjah tatsächlich auch historische Substanz hat, zeigt der uralte Siedlungsplatz Mleiha. Hier befand sich schon zur Steinzeit eine Siedlung, welche über die Jahrtausende kontinuierlich fortgeführt wurde. Das Museum, zeigt einen Schnitt durch die Geschichte mit dem Hauptaugenmerk auf den Tempel der Umm an Nar Kultur. Ein Aufzuchtsprogramm für Gazellen und das Angebot für Reittouren durch die Wüste mit Araberpferden, gliedern sich ebenfalls an.
Wo sich heute die Wüste erstreckt, war vor vielen Jahrtausenden eine fruchtbare Savannenlandschaft. Heute schaffen es nur noch einige Dromedare, den erbarmungslosen Temperaturen zu trotzen. So freuten wir uns natürlich über den Besuch der Wüstenschiffe im Schatten des Jebel Fayah.
Khor Fakkan, welches ebenfalls zum Emirat Sharjah gehört, kann noch mit den Resten eines portugiesischen Forts aufwarten. Es liegt direkt in der natürlichen Hafenbucht, von welcher einst die Dhaus voll beladen auf ihren Weg nach Afrika starteten.
Auf dem Weg durchs Wadi Shees wird uns die Welt der UAE, in der Zeit vor Klimaanlagen und gläsernen Hochhausfassaden, vor Augen geführt.
Erbarmungslos zerstört die Wüste alles was keinen Schatten findet. Das Leben hier präsentiert sich mühsam und entbehrungsreich. Wasser ist ein kostbares Gut und wird mittels, der teilweise unterirdisch verlaufenden, Falaj Systeme, kilometerweit von den Quellen, an seinen Bestimmungsort in den Datteloasen geleitet. Nach wie vor müssen die hier Lebenden mit den Ressourcen, die ihnen geboten werden, haushalten. Als dementsprechend kostbar, wird das kühle Nass auch geachtet und nicht verschwendet.
So jetzt aber weiter, da gibt es doch noch einige andere Emirate zu entdecken...
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