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Peljesac, fast eine Insel

Fast eine Insel, so lautet die wörtliche Übersetzung des Namens, dieser sechsundsechzig Kilometer langen und bis zu sieben Kilometer breiten Landzunge, ganz im Süden Dalmatiens. Einst war sie Heimat bedeutender Kapitäne und natürlich machte auch das berühmte Ragusa hier tüchtig Geschäfte.


Wer sich über den Landweg die Halbinsel erschließen möchte, war schon immer gezwungen die Stadt Ston zu passieren. Diese wehrhafte Industriemetropole zeigt sich seit dem Mittelalter bestens geschützt. Einst war sie der Brückenkopf des Stadtstaates Ragusa, dem späteren Dubrovnik.


Geschützt wurde das Städtchen durch eine sieben Kilometer lange Stadtmauer, welche sich sowohl über den Berg, als auch zum Stadtteil Mali Ston zog und damit die Halbinsel abschloss.


Der eigentliche Reichtum von Ston und damit auch von Dubrovnik, liegt in der Herstellung und dem Vertrieb von Salz. Im Mittelalter waren die Salinen von Ston die ergiebigsten des Mittelmeerraumes. Deren Ertrag wurde, zusammen mit anderen Produkten, über den Hafen von Dubrovnik in der gesamten Adria vertrieben.


Heute ist die Halbinsel vor allem für ihren hier kultivierten Wein und den Olivenanbau bekannt. Natürlich spielt, wie überall in Kroatien, auch der Tourismus eine entscheidende Rolle im Lohnerwerb.


Zwischen den Reben findet sich manches Insekt. Vor allem die Kreuzspinne scheint, im katholisch geprägten Kroatien, besonders häufig aufzutreten.


Wie überall im südöstlichen Balkanraum, finden sich auch die Überreste der, als Bogumilen bekannt gewordenen, Glaubensgemeinschaft wieder. Ihre, später der Häresie angeklagte, Anhängerschaft, fand sich in allen Gesellschaftsschichten des Balkans. Als wenige Überbleibsel ihrer Zeit, blieben die kunstvoll gearbeiteten Epitaphien in der Karstlandschaft zurück.


Das Städtchen Orebic war einst Heimat, einer der größten Adria Reedereien. Dementsprechend ließen sich hier die Familien, der zur See Fahrenden, nieder. Das Stadtbild ist geprägt von herrschaftlichen Anwesen. Die Zeit gewinnbringender Exkursionen ist jedoch längst Geschichte. Heute sind hier eher Freizeitklipper*innen zu Hause und bevölkern den Hafen.


Vom nahegelegenen Franziskanerkloster, schweift der Blick bereits auf die Insel Korcula mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt und den ihr vorgelagerten Eilanden. Im angrenzenden Friedhof haben die Kapitänsfamilien ihre repräsentativen Familiengrüfte.


Sowohl die Stadt als auch das Franziskanerkloster, liegen am Fuß des, über neunhundert Meter hohen, Sveti Ilija. Die höchste Erhebung des Gebirgsstocks, befindet sich direkt oberhalb der Siedlung, die Äcker der ansässigen Familien reichen bis an dessen Stumpf.


Der Lehrpfad wirkt nicht unbedingt überlaufen. Auch hier finden sich abermals viele Vertreter der Art Arachnoidea Christi.


Von Orebic erreicht man das historisch bedeutsame Korcula, bereits nach einer viertel Stunde Fahrt mit der Fähre. Dies lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen. Offensichtlich sind wir jedoch an diesem Tag nicht die Einzigen, die auf diese Idee kamen.


Einst war die stolz bewehrte Stadt, Teil der Republik Ragusa und deren nördlicher Vorposten in der Adria. Mauern, Türme und Tore zeugen noch heute von der Bedeutung des kleinen Städtchens.


Wer die Seidenstraße bereist, der kommt wohl am berühmten Italiener Marco Polo nicht vorbei. Hier soll seine Heimstätte gewesen sein. Eine Insel über die im Mittelalter die Warenströme zwischen Venedig und dem Rest der Welt geleitet wurden. Könnte es treffender sein? Nach wie vor ist sein Buch, in dem er die Wunder unserer Welt beschreibt, ein Verkaufsklassiker und eines der am meisten übersetzten Bücher der Erde.


Eigentlich könnte hier die Reise zu Ende sein. Sowohl Herr Polo, als auch unser Schiff steuert irgendwann einen Heimathafen an. Wir sind aber noch nicht dort angelangt, was wir unser neues zu Hause nennen. So bleibt uns, auch nach über achtundzwanzig Monaten nur eines übrig: Anker lichten und weiterfahren!

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