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Durch die Herzegowina gen Sarajevo

Unser Weg von der kroatischen Küste, führt uns hinein ins herzegowinische Hinterland. Entlang des Flusses Neretva besuchen wir die, wie an einer Perlenschnur aufgereiten, Sehenswürdigkeiten.


Die Neretva bietet in der kroatischen Küstenebene ein breites Delta. Doch auch so mancher Nebenarm will sein Wasser über den großen Strom entwässern. Eines der so entstehenden Feuchtgebiete ist das Hutovo Blato. Hier gehen wir auf die Jagd nach Seerosen, Schlangen und Moskitos.


Nachdem wir das Feuchtgebiet hinter uns gelassen haben, wartet auch bald schon der erste Kulturstopp am Straßenrand. In Pocitelj, im Schatten der Burg, verbringen wir eine ruhige Nacht.


Die Stadt wurde schon in jugoslawischen Zeiten, als Museumsstadt auserkoren. Dementsprechend friedlich wirken heute die einstigen Befestigungsanlagen. Die hier verweilende Künstlerkolonie erfreut dies. Gut lässt sich hier auch die historische Balkanarchitektur, osmanischen Gepräges, studieren.


Am Abend, wenn die Tagestouristen abgereist sind, trifft man Scheltopusik und Schildkröte auf den Stufen der Festung.


Weiter geht es entlang der schattigen Gestaden des Flusses. Die Herzegowina wird hauptsächlich von christlich geprägten, kroatisch Stämmigen bewohnt.


Klar, Bosnien und die Herzegowina sind Kernland der Bogulimen, auch diese historische Glaubensgemeinschaft soll abermals Erwähnung finden.


Ein kurzer Halt lässt uns auch Blagaj besuchen. Neben dem Austritt eines unterirdischen Flusses, der sich in den Karst gebohrt hat, wurde vor einigen hundert Jahren eine Teqe gebaut. Das kühlende Wasser der Buna hat so manches, nett angelegtes, Ausflugsrestaurant entstehen lassen.


Gleich um die Ecke wartet Mostar, die Hauptstadt der Herzegowina, darauf entdeckt zu werden. Das Bild der, die Neretva überspannenden, Brücke ist allseits bekannt.


Die Stadt, der wir schon mehrere Besuche abgestattet haben, hat sich mittlerweile zu einem krassen Touristenmagneten gemausert. Tagestouren aus der Hauptstadt, sowie von der kroatischen Küste führen hierher. Alle wollen die glattgeschliffenen Stufen der Brücke hinunter rutschen und die waghalsigen Brückenspringer bestaunen, sowie einige Souvenirs mit nach Hause bringen.


Längst nicht alle Spuren des Krieges sind beseitigt, die Erinnerung an Kriegsverbrechen und Gräultaten, unter einstigen Nachbarn, verblasst nur langsam.


Auch Konjic hat eine historische Brücke, an dieser fährt man jedoch gerne vorbei. Die ganze Stadt leidet unter dem Durchgangsverkehr und wird von ihm maßgeblich geprägt. Die Holzschnitzarbeiten der Stadt sind überregional bekannt und werden mittlerweile sogar als immaterielles Welterbe geführt. Auch der nahegelegene Jablanica See mit seinem türkisfarbenen Wasser lockt ettliche Besucher an.


Wir flüchten vor den Temperaturen in die Berge. Auf kurvenreichen Straßen geht es vorbei an Weiden, Weilern und Stecci immer nach oben.


Im letzten Winkel des Landes wartet das Dorf Lukomir darauf entdeckt zu werden. Eine Straße und diverse Wanderrouten führen, entlang der Schlucht hinauf auf die Alm.


Auf tausendvierhundert Metern Höhe ist es das höchstgelegene Dorf Bosniens und der Herzegowina. Neben der Landwirtschaft spielt auch der Tourismus zunehmend eine Einkommensquelle.


Die Weiden werden nur im Sommer genutzt, dafür auf intensive Weise. Wenige Familien halten hunderte Schafe, die die Hänge um das Dorf komplett abgrasen. Im Winter sollte alles unter einer Schneedecke versteckt sein, was die letzten Jahre jedoch immer seltener vorkam.


Am Ende heißt es dann doch ab in den Hexenkessel Sarajevo. Ein letztes Mal Basare, Kaffeehäuser und Seidenstraßenfeeling, bevor die Reise gen Heimat ansteht.

 
 
 

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