Ptuj, welches malerisch an der Drau liegt, ist die älteste Stadt Sloweniens. Spuren der Römer können in vielen Teilen des Stadtgebietes besichtigt werden und auch mehrere Mithräi sind zu erkunden. Die Altstadt, in welcher das ganze Jahr über Veranstaltungen stattfinden, zeigt sich in barokem Schick. Die stolzen Bürgerhäuser zeugen vom Glanz, welcher von der Stadt ausging, als diese als Pettau durch Handel zu überregionalem Ruhm gelangte.
Heute zieht es vor allem jedes Jahr zu Fasching junge und alte Narren zum Spektakel des Kurentovaje.
Die Kurents, welche sich als wilde Dämonen präsentieren, sollen dabei die Wintergeister vertreiben und dadurch Frühling und Fruchtbarkeit zurückbringen. Erschreckt aufs erste vor allem das Aussehen, zeigt sich in Aktion, dass die Kurent mithilfe großer Kuhglocken und ihrem markantem Tanz die Wintergeister vertreiben. Das erste offizielle Kurentovaje fand wohl in den 1960ern statt. Die Tradition des Dämons verliert sich jedoch in der grauen Vorzeit des Balkans.
So zeigt sich beispielsweise eine ähnliche Dämonengestalt in Bulgarien mit dem Kukeri, welcher zur Neujahrswende sein Unwesen treibt und wohl auf Ursprünge aus der Thrakerzeit zurückblickt.
Neben den Kurents gibt es noch einige andere typische Teilnehmer. Peitschenschwingende Bauern und Bäuerinnen, symbolisieren bspw die ländlichen Traditionen der Gegend. So wird der Faschingsumzug zu einem bunten Spektakel unterschiedlichster Akteure und zu einem kurzweiligen Unterhaltungsprogramm.
Auch wenn sich die Straßen Ptujs während der Faschingszeit fest in der Hand der Kurnets befinden und diese so machen Stau provozieren, irgwendwann geht jeder Spuk vorbei. Wir verabschieden uns von Ptuj, um die Weiterreise in Richtung Frühling anzutreten.
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