Albanien ist und bleibt ein gebirgiges Land. Auch im Zentrum ist das Land mindestens hügelig, gerne jedoch mehr. Immerhin ist es das höchste Land Europas.
Neben der Vjosa ist es vor allem der Osum, welcher diesen Teil Albaniens maßgeblich prägt. Unterhalb des, als Baba Tomorr verehrten, Gebirgsmassivs, fließen dessen Gewässer. Im Oberlauf wird das Flussbett in einen engen Canyon gezwängt.
Dieses weitet sich und der Fluß mäandert zunehmend gemächlicher durch die Landschaft.
Entsprechend seiner volkstümlichen- mythologischen Bedeutung, finden sich auch einige Gedenkstätten am Wegesrand. So kommen wir in den Genuss, den Fußabdruck Ali Abas bestaunen zu dürfen.
Unzählige Seitenarme speißen den Fluss. In manchen Tälern finden sich Wasserfälle mit illustren Badegästen.
In anderen Tälern werden Ziegen und Schafe behirtet.
Nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß scheint im Tal eine Heimat gefunden zu haben, wobei nicht alle Sporttreibenden zu maßvollem Verhalten neigen und es auch mal übertrieben wird.
Irgendwann erreichen wir auch die Stadt Berat, welche abermals für ihr osmanisches Altstadtbild berühmt ist. Am Osum gelegen, bietet sie den hier Siedelnden über Jahrtausende einen sicheren und fruchtbaren Platz.
Die historischen Stadtviertel Mangalem und Gorices, liegen direkt am Flussufer. Die Stadt wird auch gerne die Stadt der tausend Fenster genannt. Warum, bleibt uns jedoch verborgen.
Mit Blick auf die darunter liegenden Stadtteile und das Tomorr Massiv geht es in Kale, der Oberstadt innerhalb der Burgmauern, gemächlicher zu.
Folgt man Osum und Vjosa, enden diese in der Adria. Auf dem Weg dorthin, dürfen sie noch einigen Erdbeerfarmen als Wasserlieferant dienen.
Bereits die Illyrer fanden die Gegend siedelnswert und so etablierte sich Byllis lange vor griechischen oder römischen Kolonisationphantasien.
Nach gefühlt einer Million archäologischer Ausgrabungsstätten die wir auf dieser Reise besichtigt haben, sind es eher die Dinge am Wegesrand und die Zeit im Grünen, welche besonders sind.
Dabei liegt diese Stätte erneut in herrlicher Umgebung und wir genießen die letzten Sonnenstrahlen auf dem Bergplateau.
Im, von Stechmücken verseuchten, Auenschutzgiebt des NP Divjake- Karavasta, lebt ein Teil Albaniens Krauskopfpelikanpopulation. Um diese aufzustöbern, setzen wir uns in ein vertrauenserweckendes Boot und paddeln durchs Unterholz.
Das Wasser stammt vom Osum, der hier sein auskragendes Delta findet. Wem die Boote nicht geheuer sind, der nutzt die Stege durch den dunklen Morast. So lässt sich auch die übrige, amphibisch lebende, Fauna aufstöbern.
Warum jedoch Fischerei und Umweltverschutzung in diesem kleinen Idyll weiterhin geduldet werden, bleibt uns ein Rätsel.
Über Kruja geht es nun weiter. Hier hatte Skanderbeg, der legendäre albanische Kriegerfürst, seine Burg, in der er sich mit seinem Gefolge verschanzte, um gegen die osmanische Armee zu opportunieren. Dies gelang dem diplomatisch und militärisch sehr geschickt agierenden Feldherrn lange Zeit. Dementsprechend nimmt die Stadt im albanischen Herzen einen großen Platz ein.
Heutzutage ist der Bazar mit touristischen Devotionalien wiederbelebt und hält für alle kaufwilligen ein Souvenir bereit.
Folgt man der alten Karawanenroute den Berg hinab, erreicht man kurz vor der heutigen Hauptstadt Tirana, das Kernland Albaniens.
Im Ort Zgerdhesh siedelten die Illyrer lange bevor man an ein Kruja dachte. Hier hatte der Stamm der Albaner seine Hauptstadt Albanopolis. Von diesem historischen Stamm leitet sich dann auch der Name des ganzen Landes ab.
Mit einem Abstecher in den Kosovo, geht es jetzt in Richtung Albanischer Alpen.
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