Muscat, die Hauptstadt des Oman, ist mit Abstand die größte Stadt des Landes. Auch wenn es Tage gab, in denen man offen darüber diskutiert hat Nizwa zum Regierungssitz zu erklären, bestimmt Muscat mittlerweile ganz klar die politische Bühne. Auch wirtschaftlich strahlt die Metropole am persischen Golf weit ins Landesinnere hinein.
Bedingt durch die schroffen Berge des Hajar muss sich die Hauptstadt in verschiedene Buchten ducken. Dies bewirkt ein eher uneinheitliches Bild im urbanen Gepräge. Neben steril wirkenden, modernen Wohneinheiten, haben sich auch immer wieder nette fischerdorfartige Stadtviertel bewahrt.
Rund um den Al Alam Palast wurde großzügig abgerissen und saniert. Was heute als Altstadt bezeichnet wird und sicherlich den Kern von Muscat bildete, ist keine fünfzig Jahre alt. Die pickfein restaurierten, portugiesischen Festungen wirken wie gerade erst erbaut, auch wenn sie schon vierhundert Jahre die Hafenbucht schützen.
Das touristische Herz von Muscat schlägt in Mutrah. Ehemals eine Fischersiedlung in der Nachbarbucht, ist es heute der Anziehungspunkt der Kreuzfahrtschiffe und Freizeitkapitänen*innen. Bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt scheint es zu sein, die Corniche entlangzuflanieren und die Möwen zu füttern.
Auch der, unter anderem auf Kühlschrankmagnete und Billigimporte spezialisierte, Mutrah Souq befindet sich hier. Bedingt durch das harte Geschäft mit den vielen anlandenden Kreuzfahrtschiffen, zeigen sich die Händler*innen hier besonders geschäftssinnig.
Nicht fehlen dürfen die Beduininnen, welche den frisch gesammelten Weihrauch zum Verkauf anbieten. Natürlich entscheidet die Gütequalität über den Verkaufspreis. Auch in Oman, einem der wenigen Länder der Erde in denen das edle Räucherwerk gewonnen werden kann, ist das Harz mühevoll zusammengetragen und dementsprechend nach wie vor sehr wertvoll.
Eine besonderes Augenmerk in der Kleiderordnung sollte auf die Kummah gelegt werden.
Diese, von den meisten Männern getragene, Kappe gestaltet sich bei gleichbleibendem Schnittmuster, mindestens so individuell wie der Stil des jeweiligen Trägers. Es gibt sie in allen erdenklichen Mustern und mindestens so vielen Farbnuancen. Gefertigt werden sie zumeist von geschickten, pakistanischen Händen in einem Hinterzimmer der unzähligen Souqbuden. Dementsprechend findet sich in jeder Stadt auch mindestens ein Hutgeschäft.
Abseits des Trubels haben sich auch noch einige ruhigere Strände und Mangrovengebiete, inmitten des Stadtgetümmels, bewahren können. Alles ist fein herausgeputzt und lädt zum Verweilen und dem klassisch arabischen Familienpicknick ein. Am Abend wird der Strand dann kurzerhand zum Fußballplatz erklärt.
Wir nutzen die Zeit hier vor allem um das Auto auf Vordermann zu bringen und um die folgenden Reisekilometer ein wenig vorzubereiten. Für Besuche von Freunden und Familie eignet sich Muscat jedoch genauso gut. Nach fast einem Jahr freuen wir uns auch über ein Hotelzimmer und genießen: Frühstücksbüffet, fließend warmes Wasser und den Pool. So kann man nach elf Monaten auch gebührend ins Neue Jahr starten und ein wenig Kraft tanken.
Eine Erkenntnis zum Schluss:
Kinder wie die Zeit vergeht! Sechs Jahre später und Muscat hat sich kaum verändert...
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