Die Anfänge von Jeddah finden sich als kleine Siedlung am roten Meer, deren Bewohner*innen sich vor allem von Fischfang ernährten.

Nachdem jedoch, per Dekret des damaligen Kalifen, Jeddah zum offiziellen Hafen von Mekka ausgerufen wurde, begann der kometenhafte Aufstieg der Metropole. Fortan kreuzten sich nicht nur allerhand Waren, sondern vor allem Pilgerrouten in der Stadt. Die jährliche Hajj, die Pilgerfahrt nach Mekka, brachte und bringt tausende Besucher, über den Hafen, in die Stadt und weiter zum Allerheiligsten.
Das berühmte Altstadtviertel Al Balad mit den typischen Holzbalkonen und den schweren, von Hand geschnitzten, Teakholz- Türen im typischen Hedschas Stil, begeistert auch uns. Jedoch zeigen sich auch hier, dank der Vision 2030, viele Baustellen, renovierungsbedürftige Bausubstanz und die meisten Museen sind geschlossen.
Souqs und Läden bestimmen den historischen Kern Jeddahs genau wie vor Jahrhunderten. Auch wenn die Stadt als Tor nach Mekka gilt, ist sie gleichzeitig die wichtigste Industriezone fürs saudische Kernland.
Vor allem begeistert uns der lockere und ungezwungene Umgang in der Stadt. Offensichtlich ist sie eine Enklave der Freizügigkeit im strengen Saudi Arabien, obwohl auch hier nur umgesetzt wird, was der König als Doktrin verkündet hat.
Entlang der Corniche am Ufer des Roten Meeres, fühlt man sich in tropisches Klima versetzt. Die Luft ist zum schneiden schwühl und das, obwohl wir uns im Winter befinden. Neben allerhand Pflanzen, treibt eine bunte Vogelschar ihr Unwesen und es wimmelt nur so vor Insekten.
Auch Jeddah wartet mit Superlativen auf. Neben der höchsten Fontäne der Welt, soll bald auch das vorerst höchste Gebäude der Welt in Jeddah entstehen. Wir erleben den krassesten Winterorkan der letzten zehn Jahre und lassen uns von diesem Spektakel beeindrucken.
Schweren Herzens verabschieden wir uns von der Perle am Roten Meer und fahren erneut ins Landesinnere. Mit einem kleinem Zwischenstop geht es den nabatäischen Felsengräbern entgegen.
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