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Kosovos Süden, alles Prizren oder was?

Der Süden des Kosovos ist erneut geprägt, von steil aufragenden Bergen und tiefen Schluchten. Frisches Quellwasser bildet überall in dieser Region Wasserläufe. Die üppige Natur lädt zum Verweilen ein. Doch auch so manche Stadt, zeigt hier ihren besonderen Reiz.


Hier entdecken wir in Prevalle nicht nur einen Ski- und Wandersportort, sondern vor allem ein, zur Kur und Muße genutztes, Naherholungsgebiet. Den hiesigen Schäfer juckt das nur wenig.


Nicht nur der örtlichen Luft, sondern auch dem frischen Bergwasser werden heilende Kräfte zugesprochen, dementsprechend trinkfreudig zeigt man sich.


Auch für das leibliche Wohl will gesorgt sein und so machen wir einen Flia Backkurs mit anschließender Verkostung.


Wie funktioniert Camping im Kosovo? Wir bekommen Beispiele geliefert und sind erstaunt über viel Improvisationstalent und Lebensfreude. Das steckt an!


Eigentlich ist der Sharr Nationalpark vor allem in der schneereichen Saison beliebt. Dabei bietet der Park doch auch genügend Wandermöglichkeiten, die wir natürlich auch ausgiebig nutzen.


Eine der attraktivsten Städte des Landes und gerne als Kulturhauptstadt bezeichnet ist Prizren. Vor sieben Jahren traf man in der Altstadt, neben den hier Lebenden, vor allem Angehörige der Bundeswehr. Mittlerweile ist die Stadt ein touristischer Magnet im Land und wird dementsprechend gut vermarktet.


Das Wahrzeichen der Stadt ist die Brücke aus Stein oder auf albanisch Ura e Gurit.


Reisegruppen kommen gerne zum Tagesausflug aus Albanien. Ein wenig Kosovo Exotik mit Rückfahrticket. Dementsprechend macht man natürlich auch Geschichtsunterricht. Hier tagte die Liga von Prizren, die vor hunderfünfzig Jahren einen eigenständigen, albanischen Staat forderte.


Vom Uhrturm, neben dem ehemaligen Hamam, hat man einen unverbauten Blick auf den vierten, von der Unesco geschützten, orthodoxen Kirchenbau des Kosovos.


So manche religiöse Stätte wird hier noch rege genutzt und das Erbe gepflegt. Dass erfreut auch die Touristen, auf der Suche nach orientalischer Exotik.


Besteigt man die Höhe des Kalaja, liegt das trubelige Stadtgewimmel unter einem und man kann die Natur in den umliegenden Bergen genießen.


Durch Zufall treffen wir im ruinösen Erzengelkloster, in der Lumbardhi Schlucht, auf die serbische Minderheit. Diese feiert, inmitten der historischen Kulisse, ein großes Folk- und Tanzfest. Einst war hier die Grablege von Zar Dusan, dem Begründer der serbisch- orthodoxen Kirche und mächtigsten Serbenherrscher des goldenen Zeitalters. Sicherlich hätte er sich über so viel, mit Stolz zelebriertes, Serbentum gefreut.


Letztlich eine gute Einstimmung für die weitere Reise. Wir fahren durch christlich geprägte Siedlungen. Mal orthodox und mal katholisch, im Umland von Gjakove geht es konfessionell ziemlich bunt zu.


Hier befindet sich dann folgerichtig auch die kosovarische Weinstraße, welche wir besuchen wollen. Früher als Amselfelder bekannt, hatte der Wein aus dieser Region lange Zeit keinen besonders guten Ruf. Dies hat sich, dank fleißiger Hände und ein wenig Know- how grundlegend geändert.


In Velika Hoca, einer serbischen Enklave, werden wir in die Kunst des Weinbaus eingeführt. Dieser wird hier seit Jahrhunderten praktiziert.


Über die Schlucht des Drin fahren wir der Provinzhauptstadt entgegen.


Die Handels und Handwerkerstadt von Gjakove, war im Kosovo Krieg die Hochburg der UCK. Nahe an der Grenze gelegen, war die albanische Befreiungsarmee hier besonders aktiv. Die Last die der Krieg zurückließ, ist hohe Arbeitslosigkeit durch wenig Perspektiven. Im neu aufgebauten Basarviertel ist davon kaum etwas zu merken. In den Cafes herrscht mittlerweile wieder reges Treiben.


Im örtlichen Museum bekommen wir noch einmal die kosovarischen Traditionen und Handwerkskunst vor Augen geführt, inklusive der Herstellungstechnik lokaler Kopfbedeckungen.


Am Ende finden wir uns kurz vor der kosovarisch- albanischen Grenze, in Junik, ein. Einige Kullas, die typischen Wohnburgen, konnten sich im Ort erhalten und zeugen ein letztes Mal von der albanischen Tradition des Ortes.


Hier befinden wir uns erneut im Schatten der verwunschenen Berge und damit am Beginn unserer Runde. Dementsprechend wird es Zeit für den Grenzübertritt und schlussendlich steigt auch die Vorfreude auf die Albanischen Alpen.

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