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Fethiye, Tor nach Lykien

Die ganz Küste Kleinasiens war von den Griechen besetzt. Wirklich ganz Kleinasien? Ein kleines Volk im Süden der Türkei trotzte den übermächtigen Invasoren und bewarte sich hier auf einer kleinen Halbinsel ihrer eigenen Kultur. Die Sprache ist von den Lykiern.


Die Lykier waren ein eigenständiges Volk, welches parallel zu den Griechen und Römern existierte. Sie hatten ihre eigene Schrift, Sprache und Formensprache. Am deutlichsten wird uns das heute an den unzähligen Grabmälern im Westen der türkischen Riviera bewusst. Tonnenschwere Sarkophage stehen häufig an exponierter Stelle, manchmal aber auch einfach auf oder an der Straße.


Das Eingangstor zum Lykischen Kerngebiet bildet Fethiye. Wenn die Offseason vorbei ist, steppt hier der Bär; dies mussten wir zum Glück nicht miterleben.


Fethiye war für uns nurch Durchgangsstation. Wie man sieht hat das Wetter nicht wirklich mitgespielt und irgendwie haben wir die sicherliche nette Stadt mit seinem vielseitigen Umland auf dem falschen Fuß erwischt. Dementsprechend gings auch bald schon weiter.


Muss eben auch mal sein: Wassertanken am öffentlichen Brunnen in Fethiye.

Wenn man dafür wieder: trinken, kochen waschen und duschen kann; hilft auch gerne die ganze Familie mit.



Ein ruinöses Zeugnis jüngerer Art zeigt sich uns auf dem Weg nach Ölundeniz:

Das vor hundert Jahren von seinen Bewohnern verlassene Dorf Kayaköy.

Im siebzehnten Jahrhundert gegründet, war das Dorf einst eine der größten Siedlungen der Gegend. Die hier mehrheitlich griechischstämmige Bevölkerung, machte einträglichen Handel und betrieb Viezucht.

Nach den Balkankriegen war jedoch Schluss. Im Rahmen der Umsiedlungspolitik wurde das ganze Dorf nach Griechenland, überwiegend Kreta, umgesiedelt.

Die neuangesiedelten türkischen Bewohner konnten mit den mageren Böden nichts anfangen, da sie dort nichts anpflanzen konnten. Sie siedelten überwiegend in der Ebene unterhalb des Dorfes. Nach und nach verfielen die meisten der 3500 Gebäude. Seitdem leben zwischen den Ruinen nur noch ein paar Ziegen.


Friedlichstes Zeugnis der Lykier in der heutigen Zeit ist zweifelsohne der ca 500km lange Lykische Wanderweg. Dieser führt an der türkischen Rivieraküste entlang. Man kann ihn in Teilabschnitten oder am Stück laufen, teilweise aber auch einfach mal mit dem Bus befahren.


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