Mittlerweile lassen wir uns dazu hinreisen, etwas längerfristig zu planen.
In Postcoronazeiten bedeutet das, dass wir für die nächsten anderhalb Monate einen Plan haben. Bedingt durch eine bald geplante Einreise in den Oman und den damit verbundenen Straßenkilometern, fühlen wir uns verleitet, die Strecke zwischen Al Ula und Hofuf zügig abzureisen.
Nichtsdestotrotz müssen wir den obligatorischen Besuch an der Deutschen Internationalen Schule in Riyadh machen. Vorher steht jedoch schon fest, wer hier freiwillg arbeiten will und Temperaturen über fünfzig Grad aushalten soll, muss schon soviel Geld geboten bekommen wie Ronaldo. Da das bei uns nicht der Fall sein wird, bleibt nur ein kleiner Stop zum Mittagessen an besagtem, mit Stacheldraht und Panzersperren geschütztem, Gebäude.
Mittlerweile wurde die größte Palmenoase der Welt ins Unesco Welterbe aufgenommen. Einen Eintrag ins Guinessbuch brachten die über zweieinhalb Millionen Dattelpalmen bereits zuvor. Hier in Hofuf, unter den Palmwedeln, erholen wir uns von den über tausendvierhundert ermüdenden Straßenkilometern, die zwischen Al Ula und der Oase lagen.
Mehrere natürliche Quellen speißen die Oase und machen es möglich, intensive Felderwirtschaft zu betreiben. Die Besiedlungsgeschichte reicht weit zurück. Dies hat die hier ansässigen Behörden offensichtlich dazu verleitet, in einem Höhlensystem am Karstgebirgsstock Jabal Al Qarah, dass Land of Civilisation Museum einzurichten.
Die Altstadt der Al Ahsaa Oase, wartet mit zunehmend restauriertem Bestand auf. Eines dieser frisch renovierten Häuser ist das Al Bayah oder Al Mullah Haus, hier können wir das Leben eines wohlhabenden Oasenbesitzers aus der Zeit vor etwa hundert Jahren nachvollziehen.
Ganz in der Nähe liegt auch der frisch herausgeputzte und sehenswerte Qaisariya Souq. Hier wird in der Nacht die Straße zur Flaniermeile und die Bewohner*innen lassen sich bei Käffchen und Törtchen ein wenig treiben. So vergisst man auch hier den Alltag, in der Oase, inmitten der Wüste Saudi Arabiens.
Nach nunmehr sieben Wochen Saudi Arabien Abenteuer, heißt es vorerst Adieu zu sagen.
Offensichtlich haben wir uns, dank exzessivem Kaffee- und Dattelkonsum, so etwas wie assimiliert; besitzen jedoch noch immer keine eigene Ölquelle. Stets haben wir uns im Königreich sehr willkommen gefühlt und wurden überall mit offenen Armen empfangen. Die arabische Gastfreundschaft war sprichwörtlich legendär und brachte uns immer wieder ins Staunen. Die Natur im riesigen Wüstenstaat war herausfordernd und diverser als zuvor erwartet. Distanzen bekamen hier eine neue Dimension und wir bewegten uns letzlich knappe siebentausend Kilometer auf saudischen Straßen.
Dabei machten aber vor allem die vielen Begegnungen mit den hier Lebenden die Reise zu einem speziellen Erlebnis, in diesem ungewöhnlichen Land.
Trotzdem zieht es uns nach so viel Wüste und Palmen, mal wieder an die Küste. Eine Insel wäre nett. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch im Königreich Bahrain?
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