Zurück auf dem Festland, zurück in der Türkei. Kleinasien zieht uns wieder in seinen Bann und die Rückreise kann langsam aber sicher Gestalt annehmen. Auf unserem Weg Richtung Europa, wollen wir erfahren, wo dessen Wurzen lagen. Tatsächlich findet sich ein Großteil der antiken, griechischen und römischen Stätten, heute auf türkischem Boden.
Das Provinzstädtchen Tarsus rühmt sich einer großartigen Vergangenheit. Nicht nur der große Redner Cicero weilte hier als Provinzgouverneur, auch Cäsar, Hadrian, Kleopatra und Marc Anton statteten der damals wichtigen Provinzkapitale einen Besuch ab.
Einige Generationen später, traten die Seldschuken und nach ihnen die Osmanen auf den Plan. Diese bauten die altbekannten Koranschulen, welche mittlerweile in türkischen Stadtbildern gern zu ethnologischen Museen umgewandelt werden.
Als die Stadt noch ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstraße war, enstanden die herrschaftlichen Kaufmannshäuser, in welchen heute die ärmeren Familien eine Bleibe finden.
Doch auch heute blühen Handel und Gewerbe in den urbanen Zentren der Türkei. Belebte Basarviertel sprechen hiervon Bände.
Einst bewachte und beherrschte das Mamure Kalesi den Küstenabschnitt der Region, um das Kap Anamur. Am südlichsten Zipfel Kleinasiens, konnten die Interaktionen der Piraten dadurch unter Kontrolle gehalten werden. Die Küste Zyperns ist von hier gerade mal sechzig Kilometer entfernt und scheint bei klarer Sicht zum Greifen nahe.
In landschaftlich reizvoller Lage präsentiert sich die antike Stadt Anemurium, welche hier vor Jahrhunderten existierte. Die großzügige Anlage streckte sich vom Strand die angrenzenden Hügel um das Kap Anamur hinauf.
Entlang einer frühlingshaften Küste, zieht es uns weiter gen Westen. Unser nächster Halt ist die Touristenhochburg Alanya. Aufgrund ihrer vielen deutschen Auswanderer und Urlauber auch gerne als Almania bezeichnet.
Im Gassengewirr der Altstadt wird uns zum erstenmal wirklich bewusst: Wir sind auf dem Rückweg. Hier waren wir bereits vor zwei Jahren, jetzt sind es nur noch dreitausend Kilometer Luftlinie bis zum Alltag.
Neben Side war es vor allem das antike Perge, welches damals die Geschicke der Region Pisidien und Pamphylien bestimmte. Die einst prächtige Stadt, beeindruckt auch heute noch mit ihren Kollonadenalleen und der großzügig angelegten Standtanlage unterhalb der Akropolis.
Vorerst letzte Station: Antalya. Hier gibt es erstmal ein Eis am historischen Hafen und ein wenig shopping in der Altstadt. Sozusagen im Strom der ganz normalen Pauschalurlauber verschwinden. Ähnlich muss es auch der römische Kaiser Hadrian gemacht haben, als er vor knapp tausendneunhundert Jahren das historische Attaleia besuchte.
Aufgrund eines Intermezzos in der Heimat muss die lykische Küste erstmal warten. Der Bus wartet hier auf uns und genießt solange die Sonnenstrahlen und den aufkommenden türkischen Frühling. Auf bald also Dicker, pass auf dich auf...
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