Seit Menschengedenken spielt das Eiland im Zentrum des persischen Golfes eine wichtige Rolle. Viele Quellen und eine vergleichsweise recht grüne Küste, brachten die ersten Siedler dazu sich hier heimisch zu fühlen.
Wer den Inselstaat bereist, sollte sich seiner Superlative bewusst sein. Mehr als hundertsiebzigtausend Begräbnishügel der frühen Bronzezeit, machen die Insel zum größten prähistorischen Friedhof der Welt. Warum gerade hier, die als Dilmun Kultur bekannt gewordene Frühsiedler*innen diese Riesennekropole anlegten, bleibt ungeklärt.
Neben Grabhügeln gibt es natürlich auch Tempel und Stadtstrukturen, welche auf diese Zeit zurückgehen.
Die Königsgräber im Städtchen Al Ali stellen wohl eines der unaufgeregtesten Unesco Welterbe dar. Ob der Fischhändler wohl weiß, in welcher Umgebung er seine Ware feilbietet?
Auch wenn Manama offiziell erst seit siebenhundert Jahren existiert, in der nahen Umgebung befindet sich unter den Ruinen des portugisischen Forts, die ehemalige Hauptstadt der Dilmun Kultur. Die Europäer erhofften sich hier die Reichtümer abschöpfen zu können, welche bereits in sumerischen Texten vor viertausend Jahren Erwähnung fanden.
Die Perlenfischerei bildete über Jahrtausende den wichtigsten Wirtschaftszweig an der Küste des Inselstaates. Der Kalender der Gesellschaft richtete sich nach dem Tag der Ausfahrt und dem Wiedereintreffen der Boote. Aufstieg und Fall war stets eng an den maritimen Reichtum geknüpft.
In Muharraq kann man auf dem Perlentrail durch das, von den Fischern geprägte, Viertel des Dorfes wandeln. Bedingt durch die Signifikanz, welcher dieser Wirtschaftszweig für die Kultur des Golfes spielte, wurde dieser Pfad von der Unesco ins Welterbe aufgenommen.
Die reiche Hauptstadt musste schon vor Jahrhunderten vor fremden Übernahmeversuchen geschützt werden. Letztlich fühlte sich jede Kultur, die am Golf lebte, mindestens einmal auf der Insel heimisch.
Auch im Inland finden sich die Zeugen der wechselvollen Vergangenheit des Inselstaates.
Der Schadscharat al Haya, ein Mimosengewächs, wird als Baum des Lebens verehrt und gilt auf der Insel als Naturwunder. Eigentlich wächst hier, im Süden der Insel, wenig bis nichts. Die nächst gelegene Quelle, befindet sich mindestens einen Kilometer entfernt. Das Gewächs schafft es jedoch seit über vierhundert Jahren den Widrigkeiten zu trotzen. Dementsprechend wird er mit einem kleinen Museum geehrt.
Doch all dies liegt in der Vergangenheit, gibt es für Bahrain auch eine Gegenwart oder gar Zukunft? Was ist mit all dem Öl und den Glitzertürmen? Müssen es immer diese ollen, altbackenen Steine sein?
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